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Hält der Traumjob, was er verspricht?


Foto von Karyme França von Pexels

Ist dir das schon einmal passiert? Du beginnst einen neuen Job, deine Erwartungen sind groß, die Versprechen deines neuen Arbeitgebers auch und dann…

Dann ist alles ganz anders als erwartet. Eine Zeitlang bleibst du optimistisch und glaubst daran, dass es besser wird. Danach versuchst du „erwachsen“ zu denken und zählst Vernunftgründe auf, die für den Job sprechen (und überhaupt… dankbar sein und so…). Später resignierst du und sagst dir, es ist ja bloß die Arbeit und das wirkliche Leben findet ohnehin woanders statt. Dann folgt deine innere Kündigung und du schaffst maximal noch Dienst nach Vorschrift. Und bald darauf reichst du tatsächlich die Kündigung ein mit der Hoffnung, dass es beim nächsten Job besser läuft…



3 Schritte, damit der nächste Job ein Volltreffer wird


Damit es beim nächsten Job dann auch tatsächlich besser läuft, kannst du im Vorhinein folgende Schritte berücksichtigen:


1) Werde dir klar darüber, was du willst

Bevor du dich auf Jobsuche begibst oder dich über ein neues potentielles Unternehmen informierst, finde heraus, was dir für dein Berufsleben wichtig ist. Definiere möglichst klar, was du willst und was du nicht willst. Überlege dir, worauf du in deinem beruflichen Umfeld Wert legst ist und welchen Kontext du brauchst, damit du gut und mit Freude arbeiten kannst.


Hier findest du eine einfache Vorlage, um Klarheit über deine beruflichen Wünsche zu bekommen.



Je klarer du deine Vorstellungen kennst, desto besser kannst du Informationen über das potentielle neue Unternehmen einordnen und eine gute Entscheidung für oder gegen den Job treffen.



2) Informiere dich ausreichend über das Unternehmen


Wertvoller, als es klingt: Schau dir die Website an


Ja – ich weiß, das klingt banal und ja – eine Unternehmenswebsite ist ein Marketinginstrument, aber du findest dort trotzdem sehr viele nützliche Hinweise über den Charakter einer Organisation.

Achte vor allem auf diese Bereiche:

  • Welche Sprache und Tonalität werden verwendet: Du- oder Sie-Ansprache, sind die Texte klar oder verschwurbelt, ist der Tonfall wissenschaftlich oder überheblich, ist die Sprache freundlich und aktivierend oder passiv und anonym…

  • Welche Schwerpunkte werden hervorgehoben: Steht der Wettbewerb an 1. Stelle, geht es um Innovation oder um Tradition, sind Gemeinwohl und Umwelt ein Thema, spielt die Gesellschaft eine Rolle, sieht sich das Unternehmen als Familie…

  • Was steht im Vordergrund: Kundinnen und Kunden oder Produkte und Services… geht es um Eigentümer oder Mitarbeitende oder hauptsächlich um Stakeholder…

  • Welche Fotos werden eingesetzt: Sind die Bilder warm und freundlich oder unpersönlich, ist die Bildersprache modern oder altmodisch, oder cool und abstrakt…

  • Wie werden Team und Managementebene abgebildet: Wird die Hierarchie gezeigt oder die Funktionen und Rollen, ist das Team sichtbar, werden Kontaktinfos kommuniziert…

  • Wie sehen die Mitarbeiterfotos aus: Werden die Menschen als Klone inszeniert oder als Individuen, wirken die Personen lebendig oder eher wie Statuen…

  • Wie wird Diversity gelebt: Wie ist die Männer-Frauen Quote, wer hat Führungsrollen, wie sieht die Altersverteilung aus, arbeiten unterschiedliche Generationen im Unternehmen…


Du siehst, eine Beschäftigung mit der Website lohnt sich wirklich, alleine mit den Informationen aus dieser Liste kannst du schon sehr viel über die Unternehmenskultur lernen und dir ein Bild davon machen, welchen Spirit eine Organisation lebt.


Zusätzlich macht es Sinn, die Organisation auch auf Social Media zu beobachten. ZB: Zu welchen Themen wird gepostet, welche Formulierungen werden eingesetzt, wie wird auf Kundenstimmen reagiert, wie aktiv sind die Mitarbeitenden, über welche Kanäle wird kommuniziert… usw.

Versuche zwischen den Zeilen zu lesen.


Drehe das Bewerbungsgespräch um


Dieser Perspektivenwechsel hilft dir außerdem gegen die Aufregung: Sieh das Interview als Informationsgespräch, das DIR dabei hilft, herauszufinden, ob DU dort arbeiten möchtest, anstatt zu versuchen, dich möglichst gut zu verkaufen. Stelle viele Fragen und im besten Fall weißt du bereits, was ein gutes Arbeitsumfeld für dich ausmacht (falls nicht, lade dir dieses Journal dafür herunter).



Meistens werden die allgemeinen Rahmenbedingungen (zB Arbeitszeiten, Homeoffice,…) angesprochen, aber über Themen wie Fehlerkultur, Kommunikation, Entscheidungsverhalten, Selbstorganisation, Teamspirit usw wird selten erzählt.


Finde im Bewerbungsgespräch heraus, ob das Unternehmen und der Job deinen Erwartungen entspricht und ob das Arbeitsumfeld zu deinen Vorstellungen passt, anstatt nur darauf zu schauen, dass du dich möglichst gut präsentierst.


Beobachte die Mitarbeitenden


Nimm die Menschen wahr, wenn du beim Jobinterview vor Ort bist. Wie verhalten sich die Mitarbeitenden, wie agieren sie miteinander? Wird gelacht und geplaudert, ist die Atmosphäre locker oder hektisch, freundlich, konzentriert, offen, fröhlich, angespannt… Gehen die Menschen offen auf dich zu oder wirst du erst einmal „abgecheckt“? Fühlst du dich dort wohl?

Wenn du die Gelegenheit hast, rede mit Menschen, die dort arbeiten. Befrage sie zu Themen, die dir wichtig sind. Ein guter Indikator ist auch, für welches Verhalten man im Unternehmen belohnt wird und was im Gegensatz dazu nicht so gut ankommt. Oder aus welchen Gründen Mitarbeitende in letzter Zeit gekündigt haben…


1) Sei proaktiv und gestalte deinen Job


Warte nicht darauf, dass jemand für dich den Job deiner Träume schnitzt. Nimm das selbst in die Hand. Überlege dir, wie und wo du dich einbringen magst und kannst. Sage klar, was du tun möchtest und zeige deine Bereitschaft, motiviert und mit Freude und Energie mitzuarbeiten. Das ist im Bewerbungsgespräch hilfreich und auch später, wenn du merkst, dass der Job nicht in deine gewünschte Richtung läuft.


Sei ehrlich zu dir und zu deinem Gegenüber, denn niemand hat etwas davon, wenn du auf Halbmast fährst, ganz im Gegenteil: die Welt wartet darauf, dass du dein volles Potenzial lebst!


Diese Schritte unterstützen dich dabei:

  • den passenden Job zu finden,

  • dein Bewerbungsgespräch gut zu nutzen,

  • herauszufinden, was du wirklich willst und

  • dich für ein Unternehmen zu entscheiden.


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