Wie stehst du zu Neujahrsvorsätzen? Kannst du dich dafür motivieren, dir Ziele für das neue Jahr vorzunehmen? Oder hast du (wie ich) längst damit aufgehört, weil du sie ohnehin nicht durchhältst? Und du sagst trotzig (wie ich): Das habe ich wirklich nicht notwendig…
Hast du eh nicht, aber ich habe kürzlich bei Tara Mohr eine neue Perspektive für das Setzen von Zielen bekommen und diese möchte ich hier gerne mit dir teilen. Vielleicht siehst du Ziele dann ein bisschen anders und freust dich darauf, dir für das neue Jahr welche vorzunehmen (wie ich).
Wozu überhaupt Ziele setzen?
Ja, gute Frage: Wozu das Ganze überhaupt? Ich kann genauso gut in den Tag hineinleben, mich treiben lassen und darauf vertrauen, dass sich sowieso alles zum Richtigen entwickelt…
Auf der anderen Seite kann ich mein Leben aber auch selbst steuern, anstatt mich dem Schicksal zu überlassen. Und mir überlegen, was ich denn eigentlich will und wie ich überhaupt leben möchte.
Diesen Weg finde ich persönlich viel spannender und dafür braucht es Ziele und einen Fokus. Denn wenn ich nicht weiß, wohin ich will, dann mäandere ich nur planlos durch mein Leben…
Was an Vorhaben so frustrierend ist
Wir haben alle gelernt, wie man richtig Ziele setzt. Aus dem Projektmanagement wissen wir, Ziele sollen SMART sein (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert).
Aus der Persönlichkeitsentwicklung wissen wir, sie sollen den Wunsch dahinter beschreiben. Also nicht: Ich möchte mehr Sport machen. Sondern: Ich will fitter sein.
Aus dem agilen Ansatz wissen wir, dass Ziele auf einen Purpose ausgerichtet und regelmäßig überprüft und angepasst werden sollen.
Und weiter in unserer vorbildlichen Neujahrsvorsatz-Reise: Wir brechen die Ziele auf konkrete Schritte herunter und schreiben sie auf, als wären sie bereits geschehen, denn das ist psychologisch wirksamer.
Das klingt dann so:
Mein Ziel: Ich bin fit und gesund und mein Körper fühlt sich sportlich und stark an.
Meine Vorhaben: Ich jogge 3 x pro Woche, Sonntags und Mittwochs gehe ich zum Yoga und an 2 Tagen lege ich Intervallfasten ein.
Jetzt mal ganz ehrlich, klingt das schön und attraktiv oder eher nach Müssen und Quälen? Ich für mich weiß die Antwort schon.
Und weißt du, warum das so ist? Weil dieses Ziel darauf ausgerichtet ist, etwas zu reparieren (meinen Körper, der nicht fit genug ist) und weil dieses Ziel etwas ist, von dem ich denke, ich sollte es haben (Lust auf Sport) und weil ich glaube, dass erfolgreiche Menschen so sein müssten (sportlich und fit).
Diese Sollten-Müssten-Ziele machen uns fertig, denn sie sind frustrierend und anstrengend. Auch wenn der Zweck dahinter natürlich Sinn macht und vernünftig ist und klug und gut für mich... Jaaaaa, ich weiß. Aber das menschliche Leben funktioniert nicht so, sondern das Leben ist chaotisch und unvernünftig und unplanbar und überraschend. Und deshalb ziehen wir unsere Vorsätze meistens nicht durch, egal wie stark wir sie uns vornehmen.
Aber was wäre, wenn…
Was wäre, wenn dein Ziel ein Geschenk für dich ist und keine unangenehme Pflicht?
Was passiert, wenn du loslässt von den Reparieren-Optimieren-Verbessern-Zielen? Und stattdessen ein Ziel findest, das sich wie ein richtiges, wahrhaftiges, schönes Geschenk für dich anfühlt? Für dessen Umsetzung du jeden Tag liebend gerne aufstehst und das dich mit positiver Energie und Vergnügen erfüllt?
Mach dir dein Ziel zum Geschenk
Der große Vorteil von Geschenk-Zielen ist, neben der Tatsache, dass du die Umsetzung genießt, eine viel größere Effektivität und eine höhere Zielerreichung. Denn wenn du mit Leidenschaft und Freude dabei bist, bekommst du automatisch genügend Energie und Kraft für die Umsetzung.
Woran erkennst du Geschenk-Ziele?
5 Hinweise dafür:
1) Der Weg selbst fühlt sich schon wunderbar und erfüllend an. Du musst nicht erst das Ziel erreichen, um dich gut zu fühlen.
2) Das Ziel erlaubt dir mehr du selbst zu werden anstatt eine Version von dir zu erschaffen, die irgendwelchen äußeren Idealen entspricht.
3) Der Gedanke an das Ziel macht dich glücklich und aufgeregt. Es fordert dich heraus und ängstigt dich ein wenig (das bedeutet, dass du wächst und dich weiterentwickelst).
4) Das Ergebnis des Ziels hat nichts mit Perfektion zu tun. Es lässt Raum für das wirkliche Leben, für Fehler, Scheitern und Wachsen.
5) Das Ziel zieht dich an. Du musst dich nicht ständig disziplinieren, um es nicht aus den Augen zu verlieren, sondern du möchtest es wirklich erreichen.
Was du konkret tun kannst
Hier findest du eine Vorlage zum Download, die dich dabei unterstützt, dein Geschenk-Ziel klar zu definieren.
Wenn du lieber ohne Vorlage arbeiten möchtest
Versuche herauszufinden, wer du gerne in einem Jahr sein willst. Ignoriere die Perfektionistin in dir und auch den inneren Kritiker, die dir sagen, wer du sein solltest und was du tun müsstest, sondern konzentriere dich darauf, was du tief in deinem Inneren willst (Das kann ein wenig dauern, nimm dir die Zeit dafür).
3 Schritte zur Umsetzung deines Geschenk-Ziels
Wenn du dein Ziel gefunden hast:
1) Liebe dein Ziel und schmücke es aus.
Denke oft daran, erwartungsvoll und in Freude und behandle dein Ziel mit Neugier und Respekt. Formuliere es, schreibe es auf, fühle es, mach alles, damit du es gut spüren kannst. Und wenn du zukünftig Entscheidungen triffst, frag dich immer, ob diese auf dein wunderbares Ziel einzahlen.
2) Warte mit der Umsetzungsplanung, bis du mit deinem Ziel wirklich gut vertraut bist.
Dieser Punkt ist von großer Wichtigkeit: Warte solange mit der Planung der konkreten Schritte bis die Umsetzung keinen Stress bei dir auslöst. Wenn du zu früh damit beginnst, über das „Wie“ nachzudenken anstatt über das „Was“, dann machst du dir aus Sorge um die Umsetzung dein wahres Geschenk-Ziel kaputt.
Mein Tipp: Sobald du damit beginnst, dein Ziel zu verändern, weil du glaubst, dass du es nicht umsetzen kannst, stoppe sofort. Mach eine Pause und nimm dir anschließend noch mehr Zeit dafür, dich mit deinem Geschenk-Ziel anzufreunden. Und erst dann überlege dir, mit welchen Schritten du es umsetzen kannst. Denn das ist der Fehler, den die meisten Menschen machen: Sie denken über die Umsetzung nach, bevor sie sich von ganzem Herzen für ihr Ziel entschieden haben. Und dann bestimmt plötzlich die Umsetzung das Ziel und nicht umgekehrt.
3) Sei freundlich zu dir in der Umsetzungsphase.
Wenn du dann soweit bist, konkrete Schritte festgelegt hast und im Laufe der Umsetzung draufkommst, dass dein Plan nicht funktioniert, dann kritisiere dich nicht dafür, sondern frag dich, welche Unterstützung oder Änderungen es braucht, damit du erfolgreich wirst. Bleib liebevoll in Kontakt mit dir und deinem Ziel und justiere den Plan und passe ihn an, damit du dranbleiben kannst und der Weg schon genauso viel Freude bringt, wie die Erreichung des Ziels selbst.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude dabei und ich freue mich, wenn du deine Erfahrung mit mir teilst!
Dieser Weg hilft dir dabei
herauszufinden, was du wirklich willst,
deine Ziele festzulegen,
erreichen, was du wirklich willst und
deine Vorhaben umzusetzen.
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