Finde heraus, was du willst
Bei der Frage nach deinem beruflichen Ziel geht es vorerst nicht darum, herauszufinden, was du tun willst. Ich weiß, das klingt paradox, weil genau das ist ja eigentlich das Thema. ABER: Diese Frage kommt erst viel später dran. Vorerst solltest du herausfinden, was du willst. Und jetzt wirst du vielleicht sagen: Was ich tun will und was ich will, ist doch dasselbe! Nein, ist es nicht. Es gibt einen massiven Unterschied: Wenn du dich damit beschäftigst, was du tun willst, beginnst du automatisch in konkreten Aktivitäten zu denken und du bewegst dich in deinem bekannten Kontext. Vielleicht beginnst du Stellenanzeigen zu lesen oder dich unmotiviert irgendwo zu bewerben, vielleicht machst du einen Online Stärken-Test, der dir eh nichts Neues sagt und so schnell schaust du gar nicht, landest du auf Facebook oder schaust dir Katzenvideos an. Herausgefunden hast du: NICHTS.
Wie findest du heraus, was du willst?
Was passiert also, wenn du die Frage verkürzt und überlegst: Was will ich? Probier es aus. Frag dich das neugierig und offen: Was will ich? Ich wette, da kommt erst einmal eine innere Stille auf (die du zulassen solltest) und dann erscheint vielleicht ein kleines Lächeln und ein Tagtraum stellt sich ein… Oder es tritt eine kleine Panik auf, weil plötzlich alles möglich erscheint und diese Freiheit einschüchternd ist… Oder dein Innerer Kritiker schreit: So ein Blödsinn… Was auch immer es ist, beobachte es interessiert und höre in dich hinein.
Dein erster Schritt
Deinen ersten Schritt hast du bereits damit getan, dass du dir diese Frage stellst und es aushältst, dass sich die Antwort nicht sofort einstellt. Denn mit der Frage nach dem, was du willst, löst du dich bereits vom konkreten Tun und Umsetzen und du gelangst unmittelbar zur Essenz und zu deiner Basis: zu deinen Wünschen und deiner Vision. Und genau da wollen wir jetzt hin…
Erkenne deine Vision
Jetzt kannst du noch einen Schritt tiefer gehen. Um deine Vision zu erkennen und Antworten zu bekommen, gibt es eine einfache Methode: Nimm dir ein paar Minuten Zeit, setz dich in Ruhe hin (Handy aus, Türen zu, Kinder raus…) und schreibe folgende Überschrift auf:
Wenn ich könnte, was ich wollte und wenn ich wüsste, es würde gelingen: Was will ich?
Und dann schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Zensiere nicht, lass alles zu. Sei neugierig und bewertungsfrei. Höre dir selbst mit dem Herzen zu.
Falls du dir jetzt denkst, ach das mach ich schnell im Kopf, da muss ich mir nix notieren... Tu es nicht, es bringt so viel mehr, wenn du es aufschreibst. Glaub mir, ich habe beides ausprobiert.
Dein Ergebnis
Vielleicht wirst du überrascht sein, vielleicht tauchen alte Wünsche auf, die du schon dein ganzes Leben mit dir trägst, vielleicht kommt erst einmal nur eine zarte Ahnung von etwas Neuem. Was auch immer es ist, lass es zu und sei neugierig und offen.
Wenn dir Dinge einfallen, die du nicht willst, formuliere sie positiv um. Also statt: „Ich will nicht den ganzen Tag unter Stress stehen.“ schreibe zum Beispiel: „Ich bin arbeite selbstbestimmt und in meinem eigenen Tempo.“
Dein großer Vorteil: Klarheit
Die Beantwortung der Frage „Was will ich?“ hilft dir dabei, deinen Fokus auszurichten. Das führt dazu, dass du danach neue Möglichkeiten erkennen und Entscheidungen besser treffen kannst. Und du machst damit einen ersten Schritt in Richtung deines beruflichen Wunschlebens.
Eine wichtige Sache noch: Deine Vision muss nicht konkret sein, manchmal entstehen hierbei nur erste Fragmente oder Ahnungen. Das ist absolut OK und hilfreich, denn du wirst sehen, auch wenn du noch nicht exakt weißt, was du willst, wirst du eine Richtung erkennen und zukünftig wacher und offener für deine Wünsche sein.
Du kannst diese Übung immer wieder machen oder dir diese Frage auch vor dem Einschlafen stellen: Wenn alles möglich ist… was will ich?
Wichtig hierbei ist nur, dass du jetzt noch NICHT überlegst, wie du deine Träume umsetzen kannst. Das kommt erst später. Denn wenn du die Umsetzung bei deiner Visionsfindung bereits mitdenkst, dann schränkst du dich ein und du landest nicht bei deiner Herzensvision, sondern bei möglichen Hindernissen. Das blockiert dich und bringt in diesem 1. Schritt noch gar nichts. Vorerst geht es nur um deine Vision, der Rest folgt später. Trau dich, groß zu träumen!
Das Erkennen deiner Vision hilft dir...
bei deiner beruflichen Neuorientierung,
wenn du berufliche Veränderungswünsche hast
oder bei deiner Jobsuche,
beim Auswählen passender Weiterbildung
… und bei allen anderen beruflichen Findungsprozessen.
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